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     der Erforschung des Steinheimer Beckens.
 
Einleitung
Zu allen Zeiten waren sich die Menschen bewusst, dass es mit dem Steinheimer Becken besondere Bewandtnis hat. Dies belegen sogar Funde von Grabbeigaben prähistorischer Menschen in der Ofnet Höhle (Schneckengehäuse aus dem Steinheimer Becken). Viel später begann die systematische Erforschung des Beckens durch Geologen und Paläontologen und sie erst verhalf den Menschen zu den heutigen weitreichenden Erkenntnissen. Auch Nichtwissenschaftler waren auf diesem Sektor tätig.
Eine Reihe von Ihnen, gewiss nicht alle, soll hier in zusammengefasster Form vorgestellt werden. Viele kommen an anderen Stellen dieser Homepage zu Wort.
Ausführlicher kann man sich über die Geschichte der Erforschung des Steinheimer Beckens informieren in:
K.D. Adam: Das Steinheimer Becken - eine Fundstätte von Weltgeltung. Monumenta geologica et palaeontologica. Stuttgart 1980.
 
 
R. Lentilius
1657 - 1733
R. Lentilius
Er war der Leibarzt des württembergischen Erbprinzen. Von ihm stammt der erste bekannte geschriebene Beleg über die im Steinheimer Becken gefundenen Schneckensande. Erschienen 1711 in lateinischer Sprache (siehe Literaturverzeichnis (alphabetisch).
 
 
E. Camerarius
1672 - 1734
E. Camerarius (Camerer)
Elias Camerarius war Medizinprofessor in Tübingen. Seiner Meinung nach waren die Schneckenfunde ein Gegenbeleg zu der damals vertretenen Meinung über eine 'Sündfluth'. Trug sein Beitrag auch nicht zu Erkenntnissen über das Steinheimer Becken bei, sind sie doch ein Beleg für damalige Vorurteile und Denkweisen.
 
 
G.F. Jäger
1785 - 1866
G.F. Jäger Leiter des Königlichen Naturalienkabinetts in Stuttgart (ab 1817). Dort erschienen 1835 seine Studien über Urweltfunde im Steinheimer Becken.  
 
F.A. Quenstedt
1809 - 1889
F.A. Quenstedt
Professor an der Universität Tübingen. Hilgendorf, Hildenbrand und Engel waren dort seine Schüler. Ein hervorragender Kenner des Steinheimer Beckens. Die Untersuchungen Hilgendorfs in Steinheim zu den Planorben (Süßwasserschnecken) wurden von ihm gefördert. Die Erkenntnisse seines berühmten Schülers sind jedoch alleine Hilgendorfs Leistung.
 
 
O. Fraas
1824 - 1897
O. Fraas
Als Paläontologe am Königlichen Naturalienkabinett in Stuttgart tätig. Ließ Grabungsarbeiten in der Sandgrube in Steinheim durchführen. Viele Arbeiten über Urweltfunde. Wichtigstes Werk: 'Die Fauna von Steinheim'.
 
 
J. Hildenbrand
1826 - 1904
J. Hildenbrand
Geologe, Schüler von Quenstedt. Ihm ist die Erstellung des Geognostischen Atlasses vom Königreich Württemberg zu verdanken. Stellte zur Entstehung des Steinheimer Beckens die Sedimentationstheorie auf (siehe Entstehungstheorien). Seine 'Geognostische Karte des Klosterberges im Steinheimer Tertiärbecken' beweist seine hervorragende Kennerschaft der Lokalität. Einen Ausschnitt dieser Karte zeigt: Alte Karte
 
 
F. Hilgendorf
1839 - 1904
F. Hilgendorf
Paläontologe, seine Arbeit 'Über Planorbis multiformis im Steinheimer Becken' und viele weitere Berichte zu diesem Thema machten ihn, die Süßwasserschnecken und das Steinheimer Becken weltberühmt, weil sie als erster paläontologischer Beleg für die junge Theorie der Evolution (Darwin) gelten, siehe Paläontologie. Die Süßwasserschnecken Steinheims sind Hilgendorfs Lebenswerk, sein Name ist untrennbar mit dem Steinheimer Becken verbunden. Zu Lebzeiten waren seine Erkenntnisse vielerlei Anfeindungen ausgesetzt.
 
 
T. Engel
1842 - 1933
T. Engel
Schüler Quenstedts, Geologe und Theologe. Sein Verdienst ist es, die Bedeutung des Steinheimer Beckens über den wissenschaftlichen Personenkreis hinweg einem großen interessierten Personenkreis zugängig gemacht zu haben. Er vermutete, dass vulkanische Kräfte das Becken geformt hätten, siehe Entstehungstheorien).
 
 
W. Branco
1844 - 1928
W. Branco Der Geologe Branco war Nachfolger F.A. Quenstedts in Tübingen. Er arbeitete über Vulkanismus in Schwaben. Gemeinsam mit dem befreundeten E. Fraas führten sie erkenntnisreiche geologische Aufschlussarbeiten am Klosterberg in Steinheim durch (sie beschrieben zuerst die Strahlenkalke), woraus sie die Lakkolithentheorie ableiteten (siehe Entstehungstheorien), nach der das Steinheimer Becken durch unterirdisch aufsteigendes Magma entstand, d.h. das ursächliche Magma blieb unter der Oberfläche.  
 
A. Pharion
1845 - 1930
und
 R. Pharion
1874 - 1953
A. Pharion R. Pharion
Damalige Besitzer der Pharionschen Sandgrube (heute Gemeindebesitz). Dieser Fundstelle kommt im Steinheimer Becken besondere Bedeutung zu, da sie der einzige Aufschluss von Bedeutung ist, die mit den reichhaltigen paläontologischen Fundstücken aufwarten kann.
 
 
E. Fraas
1862 - 1915
E. Fraas
Als Geologe am Königlichen Naturalienkabinett in Stuttgart tätig (Sohn von O. Fraas). Befreundet mit W. Branco, mit dem er gemeinsam publizierte. Stellte mit Branco die Lakkolithentheorie auf (siehe Entstehungstheorien), nach der das Steinheimer Becken durch unterirdisch aufsteigendes Magma entstand, d.h. das ursächliche Magma blieb unter der Oberfläche.
 
 
F. Gottschick
1865 - 1927
F. Gottschick
Studium der Forstwissenschaften. Leiter der Oberförsterei in Steinheim. Seine fundierten Kenntnisse über das Steinheimer Becken machten ihm auch in wissenschaftlichen Kreisen einen Namen. Die Ergebnisse seiner Arbeiten erschienen als 'Aus dem Tertiärbecken von Steinheim am Albuch'. Sie gelten als wichtige Bestätigung der Theorien von Hilgendorf.
 
 
W. Kranz
1873 - 1953
W. Kranz
Geologe. Schrieb das Werk: 'Wehrgeologie' (gemeinsam mit K. von Bülow). Vertrat mit Vehemenz seine Explosionstheorie (siehe Entstehungstheorien) vom Steinheimer Becken (gegen die Lakkolithentheorie von Branco und E. Fraas).
 
 
O. Stutzer
1881 - 1936
O. Stutzer
Geologe, als erster Deutscher zum Präsidenten der Society of Economic Geologists gewählt. Nachdem er die USA bereiste und u.a. den Arizonakrater erstmals sah, trug er vor der Deutschen Geologischen Gesellschaft in Kassel seine Theorie vor, Ries und Steinheimer Becken seinen auf den Einschlag kosmischer Körper zurückzuführen. Trotz vieler plausibler Gründe dafür, fehlten damals noch die unwiderlegbaren Belege für eine solche Theorie.
 
 
F. Berckhemer
1890 - 1954
F. Berckhemer
Paläontologe, Hauptkonservator am ehemaligen Königlichen Naturalienkabinett in Stuttgart. Viele Arbeiten zu paläontologischen Funden im Steinheimer Becken im Sammelwerk 'Palaeontographica'.
 
 
P. Groschopf
1909 - 2000
P. Groschopf
Geologe im Geologischen Landesamt in Freiburg. Ihm und W. Reiff kommt das Verdienst zu, durch Bohrungen ab 1964 im Steinheimer Becken und neuesten Erkenntnissen zu Sekundärgesteinen eines Meteoriteneinschlages die Entstehung des Steinheimer Beckens einem Himmelskörpereinschlag eindeutig zuzuordnen (siehe Entstehungstheorien).
Mitbegründer des Meteorkratermuseums im Steinheimer Becken (in Sontheim im Stubental), Planung des geologischen Wanderweges im Steinheimer Becken.
 
 
H. Mensink
1927 - 1988
H. Mensink
Prof. Mensink führte wichtige Untersuchungen über die tertiären Planorben (Süßwasserschnecken) aus dem Steinheimer Becken durch, welche die frühen Theorien Hilgendorfs mit modernen statistischen Methoden untermauern.
 
 
W. Reiff
1930
W. Reiff
Ehem. Leiter des Geologischen Landesamtes in Stuttgart. Ihm und W. Groschopf kommt das Verdienst zu, durch Bohrungen ab 1964 im Steinheimer Becken in Verbindung mit Erkenntnissen zu Sekundärgesteinen eines Meteoriteneinschlages (Chao, Shoemaker u.a.) die Entstehung des Steinheimer Beckens einem Himmelskörpereinschlag eindeutig zuzuordnen (siehe Entstehungstheorien).
Man könnte Prof. Reiff und P. Groschopf die 'Väter' des Steinheimer Beckens nennen, angesichts ihrer Verdienste um die Klärung zur Entstehung des Beckens und der Fülle ihrer Abhandlungen darüber.
Mitbegründer des Meteorkratermuseums im Steinheimer Becken (in Sontheim im Stubental), Planung des geologischen Wanderweges im Steinheimer Becken.
 
 
K.D. Adam
1921?
K.D. Adam
Hauptkonservator am Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart. Seine fundierte Abhandlung :
Das Steinheimer Becken - eine Fundstätte von Weltgeltung, Stuttgart 1980
befasst sich ausführlich mit der Geschichte der Geologie und Paläontologie des Steinheimer Beckens. Professor Adam konnte im Jahr 2001 vor seinem 100 Semester (!) Vorlesungen abhalten. Ein seltenes Jubiläum!
 
 
E.P.J. Heizmann
1943
E.P.J. Heizmann
Paläontologe am Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart (ehem. Naturaliensammlung). Er war der erste, der systematische Grabungen in der Pharionschen Sandrube durchführte. Dadurch wurden auch viele Kleinsäuger erfasst, siehe Paläontologie.
Seine Arbeiten und die seiner Kollegen formen unser heutiges Bild vom damaligen Lebensraum im Steinheimer Becken zu Zeiten des Steinheimer Sees. Mitbegründer des Meteorkratermuseums im Steinheimer Becken (in Sontheim im Stubental).
 
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