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        von Kometen und Asteroiden.


Planetenzwerge
Unser Sonnensystem besteht nicht nur aus Sonne, Planeten und Monden, sondern es gehören noch eine Unzahl von Kleinkörpern dazu. Man gliedert sie in zwei Gruppen, die Kometen und die Asteroiden.
Sowohl Kometen, als auch Asteroiden gelten als Überbleibsel aus der Zeit der Entstehung unseres Sonnensystems vor etwa 4,5 Milliarden Jahren. Aus Gründen, die noch nicht vollständig geklärt sind, haben sie sich nicht zu einem Planeten zusammengefunden. Denkbar ist auch, dass ein zerbrochener Planet (oder zwei kollidierende Planeten) die Asteroiden entstehen ließen.


 
Kometen
KometKometen vergleicht man mit schmutzigen Schneebällen. Sie bestehen aus Eis (u.a. Wasser und gefrorene Gase) mit eingeschlossenem Staub und Gesteinen.
Sie bewegen sich auf Kreisbahnen, weit von der Sonne entfernt, noch außerhalb der Uranusbahn: Im Kuipergürtel, in der inneren Wolke und ganz weit außen in der Oortsche Wolke.
Die Bahn eines Kometen kann im Laufe der Zeit durch verschiedene Einflüsse gestört werden. Er wird dadurch z.B. in eine elliptische Umlaufbahn um die Sonne gebracht, wodurch er sich Sonne und inneren Planeten nähert. Die Strahlung der Sonne verdampft das Eis, Gase entweichen und Staub wird dabei mitgerissen. Es bildet sich eine riesige Wolke, die durch den Sonnenwind (geladene Teilchen, die von der Sonne ausgesendet werden) vom Kometen weggedrückt wird. Zwei Schweife entstehen, ein geradliniger aus Gas (im Bild links bläulich), der andere aus Staub. Im Gasschweif leuchten ionisierte Gase und im durch die Schwereverhältnisse gekrümmten Staubschweif wird das Sonnenlicht reflektiert.
Wenn der Komet sich auf seiner Bahn wieder von der Sonne entfernt, kühlt er ab, die Oberfläche friert wieder ein, der Schweif verschwindet. Je nach Bahnkurve, frühestens nach 100 Erdjahren hat er sich der Sonne wieder soweit angenähert, dass der Schweif erneut entsteht.
Wenn ein solcher Komet die Erdbahn kreuzt, kann es zur Kollision kommen.


 

Asteroiden
Asteroidengürtel Asteroiden (=Kleinplaneten =Planetoiden, noch kleinere Himmelskörper nennt man Meteoroide) befinden sich im Bereich zwischen Mars- und Jupiterbahn im Asteroidengürtel. Sie bestehen meist aus Stein (ca. 90%), aus Nickel-Eisen oder einem Gemisch davon. Sie sind mit dem bloßen Auge am Nachthimmel nicht sichtbar, weil sie zu wenig Licht reflektieren und zu klein sind (und im Weltall keinen Schweif bilden).
Wie Kometen können auch Asteroiden aus ihrer 'regulären' Kreisbahn gebracht werden. Nähern sie sich der Sonne so weit, dass sie die Erdbahn kreuzen, können sie die Erde treffen. Je nach Größe verglühen sie als Sternschnuppe, oder gelangen bis zur Erdoberfläche, wo sie mehr oder weniger Schaden anrichten.

Ein Wort zum Unterschied zwischen den Worten Meteor und Meteorit. Mit Meteor bezeichnet man nur die Leuchtspur, die ein Meteorit in einer Atmosphäre verursacht (= Sternschnuppe). Die auf der Erde einschlagenden Körper sind Meteorite.

 


 

Die Geschichte eines ganz besonderen Asteroiden

 

Anfang

Als die Planeten noch nicht entstanden waren, war unsere Sonne umgeben von unzähligen großen und kleinen Gesteinen, von Staub und von Gasen. Allmählich bildeten sich die Planeten, indem sich die vorhandene Materie in bestimmten Bahnen um die Sonne zusammenfand, 'kondensierte'. Es war ein gewaltiges Geschehen, geprägt von unvorstellbaren Kräften. Die entstandenen Planeten hatten schließlich irgendwann ihre 'endgültige' Größe erreicht und ihren Platz im Sonnensystem gefunden. Doch nicht alle vorhandene Ursprungsmaterie war danach in 'richtigen' Planeten eingebaut. Ein Teil verblieb bis heute im Urzustand. Die leichteren Kometen weit außen im Sonnensystem, die schwereren Asteroiden zwischen Mars- und Jupiterbahn.
Seitdem diese Körper existieren, sind sie den Kräften des Weltraumes ausgesetzt. Sie kollidieren miteinander, zerbrechen dabei oder verlieren Bruchstücke aus ihrer Oberfläche. Außerdem verändern sich dadurch ihre Umlaufbahnen...


 

Die Geschichte
von 'pétros'
...so könnte 'petros' ausgesehen haben. Ich möchte die Geschichte der Entstehung des Steinheimer Beckens schon mit dem 'Vagabunden' im Weltall beginnen, der einst seinen Weg hierher fand. Ich nehme mir die Freiheit, ihn 'pétros'(griechisch Fels) zu nennen.
'pétros' war ein Mitglied des 'Restmaterials' aus der Zeit der Planetenentstehung. Er trieb vor Milliarden Jahren, zusammen mit allen anderen Asteroiden, im Asteroidengürtel um die Sonne. Ruhe fand er dort nicht. Immer wieder kollidierte er mit Nachbarn, verschiedene andere Asteroiden zogen ihn ebenso an, wie die Sonne und sich nähernde Planeten, so dass seine Bahn um die Sonne ständig beeinflusst wurde. Möglicherweise hatte 'pétros' auch einen großen Bruder in seiner Nähe (der für Nördlingen vorbestimmt war).
Nun kam der Planetenriese Jupiter ins Spiel...
Irgendwann war
'pétros' auf einer Umlaufbahn angelangt, auf der er genau doppelt so schnell um die Sonne lief, wie der Riesenplanet Jupiter.
Eine Sonnenumrundung, das Jupiterjahr, währt etwa 12 Erdjahre.
'pétros'-Jahr dauerte also irgendwann sechs Erdjahre. So seltsam ist das nicht, bei der großen Anzahl von Asteroiden, mit Umlaufzeiten zwischen 2 und 12 Erdjahren.

 

Resonanz






Annäherung
Sobald irgendein Asteroid genau 2x, 3x oder 4x so schnell wie der Jupiter die Sonne umrundet, befindet er sich in einer sogenannten resonanten Bahn, d.h. bei seiner Bahn um die Sonne gelangt er periodisch in den Anziehungsbereich des Jupiter.
'pétros' kam also, jedes Mal wenn er die Sonne zweimal umkreist hatte, dem Planeten Jupiter nach EINER Sonnenumrundung an derselben Stelle nahe und so in den Bereich seiner starken Schwerkraft.

Das blieb nicht ohne Einfluss auf seine Bahn. Alle 12 Jahre in Jupiternähe zog dieser unseren Asteroiden näher an sich heran, wodurch er sich (an diesem Ort) mehr und mehr von der Sonne entfernte. Seine Umlaufbahn wurde immer elliptischer. Anderthalb Jahre später jedoch war
'pétros' an der kurzen Halbachse seiner Bahn angekommen und dort hatte er sich der Sonne und auch der Erde GENÄHERT!
Viele 100 Millionen Jahre vergingen und es kam der Tag, an dem
'pétros', an seinem sonnennächsten Stand, ihr näher war als die Erde. Die Bahnen von Erde und 'pétros' kreuzen sich nun nicht nur, nein, die Anziehungskraft der Erde trug ihren Teil dazu bei, den Asteroiden in Richtung Erde zu lenken! Das Unglück nahm seinen Lauf.
Vor 15,1 Millionen Jahren vollendete
'pétros' seine letzte Umkreisung der Sonne. Bei der nächsten Überschneidung seiner Umlaufbahn mit der von der Erde würde sich diese genau dort befinden. Die Kollision war unvermeidlich...
Hier nun endet die Vorgeschichte von
'pétros'. Sie ist erfunden, könnte jedoch so abgelaufen sein. Andere Varianten sind nach heutigem Erkenntnisstand auch noch denkbar:
1.
'pétros' könnte erst im letzten Augenblick vor dem Einschlag auf der Erde entstanden sein, als er sich von dem riesigen Meteoriten abtrennte, der das Nördlinger Ries erzeugte - oder -
2.
'pétros' war ein KOMET, der zufällig zur 'selben' Zeit auf Kollisionskurs mit der Erde war, wie der Nördlinger Asteroid (bzw. es war ein Komet, der beim Einschlag in zwei Stücke zerbrach). Spuren von Rückständen des Einschlagskörpers im Nördlinger Ries lassen einen Meteoriteneinschlag wahrscheinlicher erscheinen, als einen Kometeneinschlag.
Die Bahn, auf der
'pétros' sich um die Sonne bewegte, muss nicht so symmetrisch ausgesehen haben, wie auf der Skizze. Die meisten Ausreißer-Asteroiden aus dem Asteroidengürtel bewegen sich auf einer NICHT symmetrischen, also auf einer exzentrischen elliptischen Bahn um die Sonne.

Woran kann man eigentlich erkennen, ob ein Krater auf der Erde auf einen Einschlag eines Himmelskörpers zurückzuführen ist, oder einen Vulkanausbruch? Die Antwort finden Sie auf dieser Seite:  Impakt-Merkmale
 
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