Tafel 14 |
Tafel 14: Klosterberg
Hier auf der Höhe des Zentralhügels, 578m, belegt leider kein Aufschluss mehr, welche aus der Tiefe einst hochgeworfenen Gesteine hier lagern. Sogar Schichten des braunen Jura (= Dogger) sind nach oben geschleudert worden, aus max. 380m Tiefe! Zumeist senkrecht stehende Schollenbrekzien aus Dogger bestimmen den Kern des Zentralhügels, teilweise umgeben von den jüngeren Schichten des Malm. |
Weg:
Von Tafel 13 aus geht der Blick nach Westen, den Zentralberg hinauf. Die Reihe von 5 Eschen auf der Höhe des Klosterberges ist unser nächstes Ziel. Nur Mut, oben, zwischen den Bäumen, wartet wieder eine Bank! Links von der Baumgruppe liegt der Steinhirt, rechts davon der Klosterberg. Wenn wir oben angelangt sind, reicht der Blick bis Schloss Hellenstein in Heidenheim. Außerdem zeigt sich, fast rundherum, der Kraterrand des Steinheimer Beckens. Am Sonntagnachmittag sind auch die Heimatstuben im Klosterhof geöffnet (14.00 -16.30) ein Besuch lohnt sich. Von Tafel 14 nach rechts ist es nur ein kurzer Abstecher. |
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Erst in etwa 400m Tiefe belegen schrägstehende Schollen die abnehmende Zerstörungswirkung (die mit der Tiefe abnehmende Zerstörung der Gesteine ist EIN Merkmal, durch das sich ein Meteoritenkrater von vulkanisch erzeugten Kratern unterscheidet).
Nur bei Bauarbeiten wird Gestein am Zentralhügel zugängig und dabei wurden Strahlenkalke und stufig zerlegte, wieder verheilte Belemniten gefunden. |
Rund um den Zentralhügel findet sich der 'Schneckensand', jedoch nur noch in der Pharionschen Sandgrube aufgeschlossen.
Der Steinhirt mit den Kalkfelsen (es existiert nur noch ein großes Exemplar), die sich einst im See bildeten, ist höher als der Burgstall (in Sontheim). Ein Hinweis darauf, dass der Stubentalfluss sich erst NACH der Kraterbildung und nach der Existenz des Steinheimer Sees sein Flusstal schuf und dabei den Kraterrand am Burgstall 'abnagte'. |
Tafel 15 |
Tafel 15: Steinhirt. Hier oben herrschten damals stark von der Seespiegelhöhe vorgegebene Lebensbedingungen. Im Flachwasser gediehen Algen, die Kalk ausschieden und dabei Riffe von bis zu 10m Höhe erzeugten. |
Weg: Von Tafel 14 aus geht der Weg geht nach Süden über ein Wiesenstück zum, von Bäumen umgebenen, Steinhirt. |
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Der Zentralhügel war nicht immer überflutet, zu späteren Zeiten bildete er eine Insel, zeitweise wahrscheinlich sogar mit einer Landbrücke mit dem Kraterrand verbunden. Das war möglich, als der See mit Sedimenten schon stark verfüllt war. Sicherlich zu jener Zeit ein bevorzugtes Plätzchen! Die vielen Säugetierfunde, vor allem in der Pharionschen Sandgrube, belegen dies. Die Riffkalke wandelten sich einst im warmen Uferwasser des Sees durch biochemische Prozesse zu Aragonit, einer Modifikation von Kalziumkarbonat. |
Algenkalke und das Aragonit galten bis Mitte des 20 Jahrhunderts als Beleg für vulkanische Tätigkeit (Thermalquellen). Eine Vermutung, die inzwischen widerlegt ist. Der eindrucksvolle Kalkkoloss ( Foto dazu ) auf dem Steinhirt ist der letzte von den vielen, die früher auf der Höhe standen. Man hat sich nicht gescheut um 1860, einen nach dem anderen abzubrechen ( Karte dazu ) und als Schotter für den Bau der Brenztalbahn zu verwenden. Ein unwiederbringlicher Verlust! Ludwig Schäffer ist es zu verdanken, dass eines der letzten Riffe nicht auch noch abgebrochen wurde. |
Sammler- stelle |
Sammlerstelle Besondere Bewandtnis hat es mit den kleinen und kleinsten Süßwasserschnecken. Der Wissenschaftler F. Hilgendorf beschäftigte sich sein Leben lang mit diesen Schnecken und seine ersten Ergebnisse über ihre Formentwicklung, die er im Jahre 1866 veröffentlichte, wurde, nach anfänglich hitzigen Diskussionen, zum ersten paläontologische Beweis von Darwins 1859 veröffentlichter Evolutionstheorie. Die wechselnden Lebensbedingungen im See übten einen starken Entwicklungsdruck auf Tiere und Pflanzen im See aus, das heißt, sie waren, stärker als anderenorts, immer wieder genötigt, sich veränderten Bedingungen anzupassen, um überleben zu können. Hilgendorf wurde durch seine Arbeiten weltberühmt. |
Weg:
Man geht bis zum Kriegerdenkmal und direkt davor links wechselt man auf den abwärtsführenden Weg. Oberhalb der Pharionschen Sandgrube erreichen wir die kleine Sammelstelle, an der man den berühmten Schneckensand 'schürfen' kann. Auf dem Weg bergab zeigt sich am Hang links weiterer Schneckensand und von dort fallen auch immer wieder Gesteine mit eingeschlossenen Schnecken herab. |
Zur Tafel 17 |
Tafel 17: Pharionsche Sandgrube
Die Sandgrube ist eine weltbekannte Fossilfundstelle. 90 Pflanzenarten, 55 Säugetierarten und rund 50 Vogelarten sowie fast 100 verschiedene Schneckenarten konnten hier geborgen und bestimmt werden. Armleuchteralgen, Wasser- und Landschildkröten, Schlangen, Krokodile, Schleie und Barben. Der See hatte keinen natürlichen Zufluss, daher war die Fischfauna |
Weg: Weiter geht es bergab, immer den Zaun linkerhand, der die Pharionsche Sandgrube umgibt. Unten am Parkplatz erreichen wir die Tafel 17. Die weltberühmte Fossilfundstelle ist leider, aber vernünftigerweise, nur noch für wissenschaftliche Grabungen zugänglich. |
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nicht sehr vielfältig. Nur durch an Vogelgefieder haftende Fischeier konnten sich Fische in diesem See ansiedeln. Der Gabelhirsch führt die vielen berühmten päläontologischen Funde an. Zwerghirsch, Urpferd, giraffenartige Tiere, Nashorn, Mastodon, Pfeifhase, Schweine und verschiedene Raubtiere lassen ahnen, wie reichhaltig und vielfältig das Leben hier war. Siehe auch Paläontologie. Temperaturen und Trockenheit ringsum entsprachen einer afrikanischen Savanne unserer Zeit. |
Von großer Bedeutung sind darüber hinaus die zahlreichen Funde von Kleinsäugern. Natürlich ist auch die damalige Vegetation durch reichhaltige Funde belegt. Früchte des Zürgelbaumes, Blätter eines ausgestorbenen Hülsenfrüchtlers... Im Meteorkratermuseum sind viele schöne Fundstücke ausgestellt und der Lebensraum des Steinheimer Beckens zur Zeit des Sees ist dort rekonstruiert. |
Block im Hirschtal |
Wie schon oberhalb der Tafel 9, sind an vielen anderen Stellen am Kraterrand im Steinheimer Becken große Blöcke zu finden, die nach dem Einschlag dort abgelagert wurden. Ein solches Exemplar, daher auch als Naturdenkmal gekennzeichnet, ist westlich der Hirschtalgaststätte zu finden, nur 50m von ihr entfernt. In den Wintermonaten ist der Fels auch von der im Tal gelegenen Straße zu erkennen. Im Sommer verhüllen die Zweige der Bäume das meiste davon. Rechte Seite: Block westlich der Hirschtalgaststätte, am Ausgang des Hirschtales zum Steinheimer Becken. |
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