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   (Teil 2)       ... mit 19 Stationen.

1 - 4     5 - 9     20/21 und 10, 11     12 / 13     14 - 16     Sammelstelle und 17 - 19         Karte zum geologischen Wanderweg (62 kB)




Tafel 12





 
Tafel 13
Tafel 12: Südlicher Galgenberg
Ein eigentlich für Meteoritenkrater typisches Gestein, nämlich die Rückfallbrekzie, ist in Steinheim relativ selten aufgeschlossen. Hier am Galgenbergausläufer und dem beginnenden Knillanstieg befindet sich ein kleiner Bereich mit Rückfallbrekzie. Da inzwischen alles begrünt ist, lohnt der Besuch dieser Tafel überhaupt nicht.

Tafel 13: Im Ried
In Richtung Gewerbegebiet schweift der Blick über das Ried mit einer der Feuchtigkeit angepassten typischen Wiese.
Die wasserundurchlässigen Schichten des damaligen Sees stauen hier die Niederschläge.
Nahe dieser Tafel wurde die geologische Bohrung 22 niedergebracht. Abbildung 15 dazu, im Wanderweg-Führer, ist mit Abb. 2 vertauscht. Die Bohrung erbrachte: 4m wasserdichte quartäre Lehme, 20 m tertiäre Seesedimente, 68 m Rückfallbrekzie und in 92 m Tiefe wurde der Boden des Kraters erreicht (220m unter der mittleren Höhe außerhalb des Kraters!.
Auch dort noch sind die ursprünglichen Bankkalke zerbrochen vom Einschlag. Erst in etwa 1200m Tiefe beginnt das unversehrte Gestein. Im Nördlinger Ries ist das in etwa ca. 6000m Tiefe der Fall !


 
Weg direkt zur Tafel 13:
Von Tafel 11 geht man zurück bis zum Asphaltsträßchen (Mühlweg), nach links am Regen-Rückhaltebecken vorbei und danach zweigt man nach links ab in die Unterführung der Teilumgehung.
Der nun folgende Wegteil bietet keine Attraktionen, denn das Gewerbegebiet muß durchquert werden. Doch Geduld, das Ried, der tiefstgelegene Teil des Steinheimer Beckens, ist schnell erreicht.
Nach Unterquerung der Teilumgehung geht es kurz nach rechts, bis zum Ende der großen Fertighaus-Fertigungshalle. Wir biegen dort nach links in die Riedstraße ein. Sie bringt uns geradeaus nach Süden bis zur alten Landstraße, der Hellensteinstraße.
Nun gehts nach links auf dem schmalen Fußweg bis zum kleinen Parkplatz Hellensteinstraße/Robert-Bosch-Straße (wir befinden uns nun nahe der Tafel 12, wer sie doch besuchen möchte: Sie steht 300 m weiter östlich, auf der Seite der Hellensteinstraße, wo wir uns befinden, kurz vor der Einmündung in die Teilumgehung).
Vom Parkplatz aus queren wir die Landstraße und gelangen ins naturbelassene Ried, das Gewerbegebiet liegt nun hinter uns. Wenn wir nach ca. 600 m auf einen asphaltierten Weg stoßen, sind wir an der Stelle, wo sich kurzer und langer Teil des Geologischen Wanderweges wieder vereinigen. Rechts, etwa 100 m entfernt, steht Tafel 13.
 

 
Tafel 14
Tafel 14: Klosterberg
Hier auf der Höhe des Zentralhügels, 578m, belegt leider kein Aufschluss mehr, welche aus der Tiefe einst hochgeworfenen Gesteine hier lagern. Sogar Schichten des braunen Jura (= Dogger) sind nach oben geschleudert worden, aus max. 380m Tiefe! Zumeist senkrecht stehende Schollenbrekzien aus Dogger bestimmen den Kern des Zentralhügels, teilweise umgeben von den jüngeren Schichten des Malm.

 
Weg:
Von Tafel 13 aus geht der Blick nach Westen, den Zentralberg hinauf. Die Reihe von 5 Eschen auf der Höhe des Klosterberges ist unser nächstes Ziel. Nur Mut, oben, zwischen den Bäumen, wartet wieder eine Bank! Links von der Baumgruppe liegt der Steinhirt, rechts davon der Klosterberg. Wenn wir oben angelangt sind, reicht der Blick bis Schloss Hellenstein in Heidenheim. Außerdem zeigt sich, fast rundherum, der Kraterrand des Steinheimer Beckens.
Am Sonntagnachmittag sind auch die Heimatstuben im Klosterhof geöffnet (14.00 -16.30) ein Besuch lohnt sich. Von Tafel 14 nach rechts ist es nur ein kurzer Abstecher.
 
Erst in etwa 400m Tiefe belegen schrägstehende Schollen die abnehmende Zerstörungswirkung (die mit der Tiefe abnehmende Zerstörung der Gesteine ist EIN Merkmal, durch das sich ein Meteoritenkrater von vulkanisch erzeugten Kratern unterscheidet).
Nur bei Bauarbeiten wird Gestein am Zentralhügel zugängig und dabei wurden Strahlenkalke und stufig zerlegte, wieder verheilte Belemniten gefunden.

 
Rund um den Zentralhügel findet sich der 'Schneckensand', jedoch nur noch in der Pharionschen Sandgrube aufgeschlossen.
Der Steinhirt mit den Kalkfelsen (es existiert nur noch ein großes Exemplar), die sich einst im See bildeten, ist höher als der Burgstall (in Sontheim). Ein Hinweis darauf, dass der Stubentalfluss sich erst NACH der Kraterbildung und nach der Existenz des Steinheimer Sees sein Flusstal schuf und dabei den Kraterrand am Burgstall 'abnagte'.

 

 
Tafel 15
Tafel 15: Steinhirt.
Hier oben herrschten damals stark von der Seespiegelhöhe vorgegebene Lebensbedingungen. Im Flachwasser gediehen Algen, die Kalk ausschieden und dabei Riffe von bis zu 10m Höhe erzeugten.

 
Weg:
Von Tafel 14 aus geht der Weg geht nach Süden über ein Wiesenstück zum, von Bäumen umgebenen, Steinhirt.
 
 
Der Zentralhügel war nicht immer überflutet, zu späteren Zeiten bildete er eine Insel, zeitweise wahrscheinlich sogar mit einer Landbrücke mit dem Kraterrand verbunden. Das war möglich, als der See mit Sedimenten schon stark verfüllt war. Sicherlich zu jener Zeit ein bevorzugtes Plätzchen! Die vielen Säugetierfunde, vor allem in der Pharionschen Sandgrube, belegen dies.
Die Riffkalke wandelten sich einst im warmen Uferwasser des Sees durch biochemische Prozesse zu Aragonit, einer Modifikation von Kalziumkarbonat.


 
Algenkalke und das Aragonit galten bis Mitte des 20 Jahrhunderts als Beleg für vulkanische Tätigkeit (Thermalquellen). Eine Vermutung, die inzwischen widerlegt ist. Der eindrucksvolle Kalkkoloss ( Foto dazu ) auf dem Steinhirt ist der letzte von den vielen, die früher auf der Höhe standen. Man hat sich nicht gescheut um 1860, einen nach dem anderen abzubrechen ( Karte dazu ) und als Schotter für den Bau der Brenztalbahn zu verwenden. Ein unwiederbringlicher Verlust! Ludwig Schäffer ist es zu verdanken, dass eines der letzten Riffe nicht auch noch abgebrochen wurde.

 
Tafel 16
Tafel 16: Lettenhülbe
Ausgerechnet hier auf der Anhöhe findet sich ein kleiner Teich, genauer eine Hülbe.

 
Weg:
Von Tafel 15 zur Lettenhülbe (Tafel 16) ist der Weg nicht zu verfehlen.
 
Sie konnte künstlich angelegt werden, weil die Schichten darunter aus wasserdichtem Opalinuston aus dem unteren braunen Jura bestehen. Gespeist wird der Weiher von Wasser, das sich in den verwitterten Tongesteinen speichert.

 
Die Hülbe bildet ein kleines Biotop mit Fieberklee, und Tieren wie Fröschen und zum Laichen Kröten und Molchen. Leider sind dort Goldfische ausgesetzt worden, was hübsch ausschaut, aber das natürliche Gleichgewicht beeinträchtigt.
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Sammler-
stelle
Sammlerstelle
Besondere Bewandtnis hat es mit den kleinen und kleinsten Süßwasserschnecken. Der Wissenschaftler F. Hilgendorf beschäftigte sich sein Leben lang mit diesen Schnecken und seine ersten Ergebnisse über ihre Formentwicklung, die er im Jahre 1866 veröffentlichte, wurde, nach anfänglich hitzigen Diskussionen, zum ersten paläontologische Beweis von Darwins 1859 veröffentlichter Evolutionstheorie.
Die wechselnden Lebensbedingungen im See übten einen starken Entwicklungsdruck auf Tiere und Pflanzen im See aus, das heißt, sie waren, stärker als anderenorts, immer wieder genötigt, sich veränderten Bedingungen anzupassen, um überleben zu können.
Hilgendorf wurde durch seine Arbeiten weltberühmt.

 
Weg:
Man geht bis zum Kriegerdenkmal und direkt davor links wechselt man auf den abwärtsführenden Weg. Oberhalb der Pharionschen Sandgrube erreichen wir die kleine Sammelstelle, an der man den berühmten Schneckensand 'schürfen' kann. Auf dem Weg bergab zeigt sich am Hang links weiterer Schneckensand und von dort fallen auch immer wieder Gesteine mit eingeschlossenen Schnecken herab.
 

 
Zur
Tafel 17
Tafel 17: Pharionsche Sandgrube
Die Sandgrube ist eine weltbekannte Fossilfundstelle. 90 Pflanzenarten, 55 Säugetierarten und rund 50 Vogelarten sowie fast 100 verschiedene Schneckenarten konnten hier geborgen und bestimmt werden. Armleuchteralgen, Wasser- und Landschildkröten, Schlangen, Krokodile, Schleie und Barben.
Der See hatte keinen natürlichen Zufluss, daher war die Fischfauna

 
Weg:
Weiter geht es bergab, immer den Zaun linkerhand, der die Pharionsche Sandgrube umgibt. Unten am Parkplatz erreichen wir die Tafel 17. Die weltberühmte Fossilfundstelle ist leider, aber vernünftigerweise, nur noch für wissenschaftliche Grabungen zugänglich.
 
nicht sehr vielfältig. Nur durch an Vogelgefieder haftende Fischeier konnten sich Fische in diesem See ansiedeln.
Der Gabelhirsch führt die vielen berühmten päläontologischen Funde an. Zwerghirsch, Urpferd, giraffenartige Tiere, Nashorn, Mastodon, Pfeifhase, Schweine und verschiedene Raubtiere lassen ahnen, wie reichhaltig und vielfältig das Leben hier war. Siehe auch Paläontologie.
Temperaturen und Trockenheit ringsum entsprachen einer afrikanischen Savanne unserer Zeit.

 

Von großer Bedeutung sind darüber hinaus die zahlreichen Funde von Kleinsäugern. Natürlich ist auch die damalige Vegetation durch reichhaltige Funde belegt. Früchte des Zürgelbaumes, Blätter eines ausgestorbenen Hülsenfrüchtlers...
Im Meteorkratermuseum sind viele schöne Fundstücke ausgestellt und der Lebensraum des Steinheimer Beckens zur Zeit des Sees ist dort rekonstruiert.
 
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Zur Tafel
18 und 19
Tafel 18: Blick auf den Steinhirt
Die Vegetation verhindert inzwischen den Blick von hier (im Sommer) auf den letzten Kalkfelsen auf dem Steinhirt.
Tafel 19: Sontheim - im Ried
Eine hier niedergebrachte Bohrung traf nach 70,5m auf den Kraterboden. Von unten nach oben finden sich folgende Schichten: 36,5m Rückfallbrekzie, 25,5m Seeablagerungen und, zuoberst, 8,5m Schotter. Der Wentalfluss hat ihn hierher transportiert.




 
Weg:
Über den Parkplatz gehen wir zum Weg neben der Straße Richtung Sontheim. Zwischen der Baumgruppe vor Sontheim erreichen wir die Tafel 18.
Dann wenden wir uns von der Straße ab und gehen nach links bis zur kleinen Hütte. Von hier aus zeigt sich der Kalkfelsen auf dem Steinhirt ein wenig. Weiter geht es nach rechts zur Tafel 19 neben dem Mast der Elektroleitung. Dies ist die letzte Station unseres Wanderweges.
Zurück zum Museum geht es geradeaus weiter in den Ort hinein bis zum Anbau des Gaststättengebäudes. Scharf links, hinter dem Kirschbaum, zeigt uns der Wegweiser die Richtung zum Museum.
 

Block im Hirschtal

Wie schon oberhalb der Tafel 9, sind an vielen anderen Stellen am Kraterrand im Steinheimer Becken große Blöcke zu finden, die nach dem Einschlag dort abgelagert wurden. Ein solches Exemplar, daher auch als Naturdenkmal gekennzeichnet, ist westlich der Hirschtalgaststätte zu finden, nur 50m von ihr entfernt.
In den Wintermonaten ist der Fels auch von der im Tal gelegenen Straße zu erkennen. Im Sommer verhüllen die Zweige der Bäume das meiste davon.

Rechte Seite:
Block westlich der Hirschtalgaststätte, am Ausgang des Hirschtales zum Steinheimer Becken.


 

Block im Hirschtal
 


Das war's, ich hoffe es hat Ihnen Freude gemacht!
      Morgen könnte man das Wental erwandern...

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